Verantwortung
Tradition
Liebe zur Natur
Qualität
Je weiter man sich von den Gesetzen des Lebens entfernt, desto mehr unnötige Kunstgriffe sind erforderlich, um den Weinstock zu versorgen und den Wein zu verbessern.
Nicolas Joly, „Beseelter Wein“
Vertrauen in die Natur.
1992 erwarb ich mein erstes Stück Land am Erzinger Kapellenberg. Damals wurde der Erzinger Weinberg zum größten Teil genossenschaftlich bewirtschaftet und die Reben auf konventionelle Art behandelt, dh. es wird mit chemisch-synthetischen Mitteln gespritzt und der Boden mit Kunstdünger angereichert.
Nach einiger Zeit aber stand ich vor einem großen Problem: Mein Vater Raymund, der mir immer eine tatkräftige Unterstützung bei allen Arbeiten im Weinberg und im Keller war, litt plötzlich unter schlimmen Ausschlägen an Armen und Händen.
Ich begann, mich intensiver mit alternativem Weinbau zu befassen und absolvierte 1993 einen Einführungskurs „Ökologischer Weinbau“ in St. Ulrich bei Freiburg. Danach war klar: das war der richtige Weg!
Meine frisch bepflanzte Anlage
Kein einfacher Weg, wie wir bald feststellen mussten, denn die Traube ist im Laufe des Jahres einigen Feinden ausgesetzt, denen man als Ökologe auf den ersten Blick wenig entgegenzusetzen hat.
In Verbindung mit dem Bundesverband Ökologischer Weinbau (ECOVIN) und seinem Beratungsdienst in Person von Matthias Wolff, machten wir Fortschritte. Seit 1996 wird mein Betrieb nach den strengen Richtlinien des ECOVIN kontrolliert, und nach zweijähriger Umstellungszeit bin ich nun seit 1998 anerkannter Vertragsbetrieb im ECOVIN – Bundesverband Ökologischer Weinbau e.V.
Damit auch unsere Bottiche im Herbst voll werden, brauchen wir eine gesunde und widerstandsfähige Rebe, die ihre Trauben und Blätter selbst schützen kann.
Solche Reben hat man aber nur auf einem gesunden Boden, der eine Vielfalt an Organismen in sich trägt und der mit seiner Pflanzenvielfalt die Sonnenenergie in sich aufnimmt. So ist der Aufbau der Bodenvitalität ein zentrales Thema.
Natürlich muss auch der Ertrag in einem natürlichen und gesunden Verhältnis zur Rebe und ihrem Boden stehen. Aber genau das: Bodengesundheit in Verbindung mit dem richtigen Ertrag schafft das Potential für große harmonische Burgunder – zumal der Erzinger Weinbergsboden einer der schwersten (lehmig, tonig) im ganzen badischen Anbaugebiet ist.
Mein Vater Raymund Netzhammer (1927 – 2005) beim Herbsten
Die Richtlinien des ecovin Verbands:
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- Ökologisches Gleichgewicht:
Unser weitgehend geschlossener Produktionskreislauf nutzt die vorhandenen natürlichen Ressourcen und schont damit die Umwelt. Wir erhalten und fördern einen biologisch aktiven Boden und die natürliche Bodenfruchtbarkeit.
- Ökologisches Gleichgewicht:
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- Vorsorgeprinzip:
Wir sorgen für gesunde, robuste Reben durch vitale Böden, Einsatz von natürlichen Stärkungsmitteln und die aktive Förderung von Nützlingen.
- Vorsorgeprinzip:
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- Biodiversität:
Wir stehen für naturverträgliches Wirtschaften, Erhalt der Biotopvielfalt, artenreiche Begrünung und aktiven Artenschutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten.
- Biodiversität:
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- Ressourcenschutz:
Wir arbeiten ohne Kunstdünger und naturfremde chemisch-synthetische Substanzen und schonen somit Wasser und Böden. (In meinen Reben verzichte ich seit über 20 Jahren völlig auf eine Düngung)
- Ressourcenschutz:
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- Klimaschutz: Unser Ziel ist die konsequente Reduktion des Energieverbrauchs und der Emission klimaschädlicher Treibhausgase über die gesamte Produktionskette hinweg.
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- Gentechnikfreiheit:
Wir garantieren kontrollierte Gentechnikfreiheit in Anbau, Verarbeitung und Produktion.
- Gentechnikfreiheit:
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- Ökonomischer Erfolg:
Vermeidung von Umweltfolgekosten, reduzierter Betriebsmittelaufwand und hohe Produktqualität begünstigen Wertschöpfung und die Zukunfts-Chancen unserer Betriebe.
- Ökonomischer Erfolg:
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- Sozialverträglichkeit:
Wertschätzung und Ehrlichkeit charakterisieren unseren Umgang mit Lieferanten und Kunden sowie die Arbeitsbedingungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
- Sozialverträglichkeit:
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- Ökologische Weinkultur:
Wir fördern eine vielfältige Kulturlandschaft und ein vertrauensvolles Miteinander. Ausdruck unserer Arbeit sind individuelle Weine mit vielfältigem Charakter und hoher Qualität, die Lebensfreude und Genuss vermitteln.
- Ökologische Weinkultur:
Quelle: ecovin.de
Fragen und Antworten rund um den ökologischen Anbau
Was ist ökologischer Weinbau?
Ökologischer Weinbau ist ein ganzheitliches Anbausystem.
Ökowinzer setzen auf einen biologisch aktiven Boden als idealen Standort für gesunde und stabile Reben. Schonender Umgang mit Wasser und Boden – Ökowinzer verzichten auf Kunstdünger und setzen nur organische und schwerlösliche Dünger ein. Sie verwenden keine naturfremden chemisch-synthetischen Substanzen – ein Plus für unsere Böden und das Grundwasser.
Prävention statt Pestizide.
Die Ökowinzer schützen ihre Reben vor Schädlingen und Krankheiten, indem sie Nützlinge fördern, pflanzenstärkende Pflegepräparate einsetzen und Rebsorten anpflanzen, die natürlicherweise widerstandsfähig gegen Pilzerkrankungen sind.
Förderung der Artenvielfalt.
Ökowinzer schaffen mit blühenden grünen Untersaaten in ihren Weinbergen sowie durch Mauern, Büsche und Bäume neue vielfältige Lebensräume für oft schon bedrohte Pflanzen- und Tierarten.
Naturprodukte statt Gentechnik.
Bei der Pflanzenwahl wie auch bei Hefen und anderen eingesetzten Produkten wird dieses Qualitätskriterium durch strenge Kontrollen garantiert.
Was ist ECOVIN?
Der ECOVIN Bundesverband Ökologischer Weinbau wurde 1985 als größter Zusammenschluss ökologisch arbeitender Weingüter in Deutschland gegründet. Rund 208 Mitgliedsbetriebe (ECOVIN zertifiziert) bewirtschaften derzeit 1.619 Hektar Rebfläche in 11 deutschen Anbaugebieten. Die Produkte der Mitglieder, die das Warenzeichen ECOVIN tragen, garantieren durch strenge, ständig aktualisierte und über die EU Vorgaben hinausgehende Verbandsrichtlinien, besondere Qualität und ökologische Konsequenz. Dies wird jedes Jahr von autorisierten Kontrollstellen geprüft und von ECOVIN zertifiziert. Sichtbares Zeichen für Sie: die EG- Kontrollnummer und das ECOVIN Warenzeichen auf dem Etikett.
Wie unterscheiden sich ECOVIN Weine von anderen Weinen?
Die Vielfalt natürlicher Aromen eines blühenden Weingartens prägen den Wein auf vielfältige Weise. ECOVIN Weine versprechen einen besonderen Weingenuss mit raffinierten Geschmackserlebnissen, entstanden aus einer harmonischen Zusammenarbeit zwischen Winzer und Natur.
Schmeckt ECOVIN Wein nach Öko?
In der Regel schmecken ECOVIN Weine nicht anders als qualitativ gleichwertige Weine aus konventionellem Anbau. ECOVIN Weine überraschen allerdings häufig durch ihre Vielfalt an Aromen und Inhaltsstoffen, in denen sich ihre Herkunft, der Boden und ihre Lage widerspiegeln. Dieser eigene Charakter der ECOVIN Weine wird durch zahlreiche Prämierungen und Erwähnungen in renommierten Publikationen wie dem „Gault Millau“ honoriert. Bei Vergleichs-Verkostungen stehen aufgrund der auffallenden Qualität daher immer häufiger Ökoweine auf den oberen Rängen.
Hat der ökologische Anbau Auswirkungen auf die Weinqualität?
Sind ECOVIN Weine teurer?
Überzeugen Sie sich davon, dass die Qualität und der Geschmack der Weine diesen Mehraufwand wert sind und dies – wie bei allen Qualitätsprodukten – einen angemessenen Preis rechtfertigt.
Unter Berücksichtigung der Umweltfolgekosten sind Ökoweine auf jeden Fall preiswerter als konventionell angebaute Weine, da ECOVIN Winzer mit den vorhandenen Ressourcen (Grundwasser, Luft, Boden usw.) verantwortlicher umgehen.
Was habe ich davon?
Und mit jedem Schluck leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz- je Flasche ECOVIN Wein werden zwei Quadratmeter Boden biologisch gepflegt.
Aktuelle Zertifikate
Quelle FAQ: ecovin.de